
Noah Lewis, ein Name, der nicht hätte da sein sollen, denn seine Geburt war nicht vorhergesehen. Sie war nicht geplant und genauso nicht erwünscht. Seine Mutter war nicht auf ein Kind vorbereitet, wollte sie auch keines haben. Sie hatte ihr Leben doch noch vor sich! Sie war erst 17 Jahre, verdammt! Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, direkt beim ersten Mal, beim ersten Mal Sex, schwanger zu werden?
Wieso musste es ausgerechnet ihr passieren? Obwohl sie diese Schwangerschaft und das Kind überhaupt nicht wollte, entschied sie sich, dies zu verheimlichen, denn eine Abtreibung kam für sie genauso wenig in Frage, wie eigentlich dieses Kind zu bekommen. Doch wie lange konnte man eine Schwangerschaft, bei einer zierlichen, jungen Frau verbergen? Richtig, nicht allzu lange, denn ihr Bauch wuchs schon bald mehr heran, auch wenn sie dies hinter weiter Kleidung versteckte, kam ihre Mutter ihr auf die Schliche.
Ihre Eltern, waren sehr konservativ erzogen worden und so war auch sie, Abigail , konservativ erzogen worden. Eigentlich hätte das nicht passieren sollen, doch hätte hätte, es war passiert und es war nun kein Weg mehr vorhanden, dies zu ändern. Ihre Tochter würde dieses Kind bekommen, ob sie es nun wollte oder nicht.
Man konnte sich vorstellen, dass es ihren Vater weniger gefiel, er glaubte, dachte, dass er alles bei ihr falsch gemacht hatte und später, gab er seiner Frau, ihrer Mutter die Schuld, dass sie nun eine schwangere Teenagerin haben.
Die Schwangerschaft ging voran und Noah wurde schließlich geboren. Eine unverheiratete Frau, gebar ein Kind, das musste auf jeden Fall vertuscht werden. Weswegen sie Noah schließlich als dessen Kind ausgaben, damit war Layla offiziell gesehen seine Schwester, obwohl sie seine Mutter war.
Ihr Vater teilte ihr mit, dass sie entweder so weiter machten oder , sie würde verstoßen und ausgegrenzt werden , mit dem Kind, müsste selbst schauen, wie sie klar kam, wie sie über die Runden kam, denn das wäre nicht mehr sein Problem, immerhin war sie ja blöd genug, nicht aufzupassen, also so stimmte sie zu. Falls man nun glaubt, dass ging nicht so einfach, doch das ging doch sehr gut, wenn man gewisse Leute hatte, die etwas drehen und wenden konnten, mit bisschen Geld bekam man am Ende jeden.
Noah wuchs also in dem Glauben auf, dass seine Großeltern, seine leiblichen Eltern waren und Abigail, seine große Schwester und während Noah aufwuchs und gedeihte, hatte Abigail ein schlechtes Gewissen.
Sie dachte kurz darüber nach, mit Noah zu verschwinden, damit sie diese Tirade nicht weiter aufrecht halten muss, doch sie wusste, dass sie es nicht schaffen würde. Sie war alleine und hatte noch keine Ausbildung abgeschlossen und so, ließ sie es weiter laufen.
Mit den Jahren, vergaß Abigail mehr, dass sie eigentlich die Mutter war, verdrängte das Gefühl, Noah fest an sich zu drücken und ihm später zu offenbaren, dass es alles eine Lüge war. Sie ging, während Noah bei seinen vermeintlichen Eltern geblieben war.
Sie verließ Kansas City und kehrte nie wieder zurück und Noah? Noah bekam davon nicht viel mit, denn er war noch zu klein und ahnte von allem nichts, ahnte nichts von der Lüge und der großen Heimlichkeit.
Noah bekam alles, was er brauchte, wurde streng erzogen und vermeintlicher Großvater versuchte es bei Noah nun deutlich besser hinzubekommen, damit dies nicht nochmal passierte. Damit er nicht genauso dumm sein würde, nicht genauso leichtsinnig, wie es Abigail damals gewesen war.
Noah kam schließlich in die Schule, kam gut bei anderen an, fand schnell Freunde, doch dies änderte sich , als Noah in die zweite Klasse kam, als Killian, ein Klassenkamerad sich mit seinem eigentlich besten Freund anfreundete und dieser dann kaum noch Zeit für Noah hatte. Noah war Eifersüchtig und diese Eifersucht spaltete sich irgendwann in Wut und Hass um.
Er entschied, dass er kein besten Freund mehr hatte und dafür jemanden, den er nicht mehr mochte.
Es hätte so leicht und einfach sein können, aber nein, für Noah war das klar.
Während Noah sich in der Schule machte, gute Noten schrieb, versuchte er immer wieder Killian schlecht dastehen zu lassen. Pisackte ihn, so wie es ein Kind in seinem Alter tun konnte, spielte ihm Streiche.
Auch als er dann von einem Kind, zu einem Teenager heran wuchs, war Killian noch immer dort, wo Noah war.
Und doch hatte es sich etwas verändert. Plötzlich fühlte er nicht mehr die Art von Eifersucht, die er damals verspürt hatte. Die Wut, die ihn durchfloss. Er fühlte etwas anderes, was er noch nie gefühlt hatte und.... nicht fühlen sollte, weil, Killian war ein Junge und doch, war da dieses Gefühl, welches fast schon immer greifbarer wurde, je mehr er darüber nachdachte, je öfter er Killian betrachtete. Es hatte sich etwas verändert, sein Gefühl gegenüber Killian hatte sich verändert und doch... nein, das konnte er nicht zulassen. Aus Angst und irgendwie auch als Schutz, führte er seine Hass-Aktionen fort.
Manchmal kam es sogar soweit, dass er ihm einfach ein Bein stellte, dass er wenn er sah,, dass Killian auf die Jungs Toilette ging, ihm die Tür versperrte,damit er nicht mehr raus kam.
Und man konnte sich denken, dass das nicht nur einmal Ärger gab, aber etwas daran ändern? Nein, das kam ihm einfach nicht in den Sinn. Das wäre wirklich nicht gut für ihn, wenn das rauskäme...
Als er dann endlich die Schule abschloss, war er irgendwie froh, dass Killian und er, nun endlich nicht mehr tagtäglich sich sahen. Noah dachte, damit könnten sich seine Gefühle von selbst erledigen, aber irgendwie, hatte er ihn nie wirklich vergessen können.
Die Lüge, kam in all den Jahren nicht raus, wahrscheinlich würden seine vermeintlichen Eltern diese Lüge mit ins Grab nehmen und Noah, würde dies nie erfahren. Das sich Abigail kaum mehr bei ihm gemeldet hatte und der Kontakt irgendwie abgebrochen war, tat ihm zwar weh, immerhin war sie Familie, angeblich seine Schwester, aber daran konnte er nichts ändern.
Nach der Schule konzentrierte er sich dann schließlich auf seine Ausbildung, als Restaurantfachkraft und im Anschluss machte er eine Weiterbildung, als Barkeeper.
Mittlerweile ist ihm klar, dass er auf Männer steht, etwas, was er niemanden erzählt, schon gar nicht seinen Eltern. Er behält es für sich und tut eher so, als würde er sich für Frauen interessieren, was aber nicht der Wahrheit entspricht.
Es kam sogar soweit, dass er seinen vermeintlichen Eltern, seine Freundin vorstellte.
Und dann der Schock: Jetzt, ausgerechnet jetzt, ist er Killian wieder über die Füße gestolpert und seine Gefühle.... nun ja... sie kamen wieder zurück gepoltert und offenbarten ihm, was er nicht verdrängen konnte.